Alles nimmt einmal einen Anfang. Bei mir war es das Jahr 1965. Sechs Monate zuvor hatte ich mit dem Gitarrenunterricht bei einem älteren Mitschüler unserer Schule in Bremen Nord begonnen. Nachdem ich gelernt hatte einige Akkorde sicher und flüssig zu greifen, gründeten wir mit Motz, Günter und Klaus unsere erste Band: THE COUNTS. Die meisten Nummern kamen damals mit 3 Harmonien aus. So war es nicht all zu schwer ein Repertoire aufzubauen, mit dem wir auf der Bühne im Jugendheim groß auftrumpfen konnten. Anfangs stöpselten wir unsere Gitarren in einen einzigen Verstärker der Firma "Hohner" und unser Schlagzeuger trommelte mit einer Fußpauke, einem Becken und einer Snare von der Feuerwehr. Zwei Jahre später hießen wir in einer veränderten Besetzung "The Lonely Souls" und spielten über eine nun schon ganz ansehnliche Echolette-Anlage - jeder mit eigenem Verstärker. Auch Günter hatte jetzt ein richtiges Schlagzeug von "Sonor"

Meine letzte Band hieß "Springfield & Co. Danach beteiligte ich mich über den Sender "Radio Bremen" an einem Wettbewerb mit meiner ersten eigenen Komposition. Die Nummer hieß "Mensch" Das Rundfunkorchester von Radio Bremen nahm mit mir die Nummer mit großem Arrangement in einem Studio des Senders auf. Radio Bremen reichte mich weiter nach Baden Baden, wo ich im "Talentschuppen" meinen ersten Fernsehauftritt hatte. Kurz darauf bekam ich meinen ersten Schallplattenvertrag bei der Teldec


Mein erster Produzent war Pete Belotte.  Er holte mich damals mit dem Lamborghini Espada von Giorgio Moroder vom Flughafen München Riem zu Probeaufnahmen im "Musicland Studio" in München ab, das Moroder Anfang der 70er Jahre gegründet hatte. Das machte natürlich Mordseindruck. Aber noch beeindruckender war das Studio. Ausgestattet mit der besten Technik, die die Welt damals zu bieten hatte. Mit einem Mischpult, das so lang und tief war, wie der Wurst- und Fleischtresen eines modernen Supermarktes. Die erste Nummer, die sie mir vorschlugen, war ein Kirchenlied. Ihre Idee: Sie wollten mit mir eine Art Gospel-Musik produzieren. Ihr Titelvorschlag gefiel mir leider gar nicht: "Vater unser" Was sollte das denn? Ich wollte mit meiner ersten eigenen Nummer in die Musikwelt starten. Da ich aber weder den Produzenten noch die Plattenfirma überzeugen konnte, nahmen wir nach langen Diskussionen das Kirchenlied auf. Die Nachrichtenagentur „Reuters“ schrieb damals dazu: „Vater unser wird verrockt“. So hört sich also für die Nachrichtenmacher „Rock“ an?  Die zweite Single wurde der Barry-Manilow-Hit "Mandy" als deutsche Coverversion. Nun war ich also Schlagersänger. Danach konnte ich machen, was ich wollte: es blieb dabei. Letztendlich war das dann auch gut so. Ich hatte eine aufregende Zeit, kam viel herum, lernte interessante Leute kennen und hatte jede Menge Spaß.